Kameras, Infrarotsysteme, Lastsensorsysteme, Smart-Shelf- und Kippsensorsysteme im Vergleich bei der Erfassung von Interaktionsereignissen im stationären Einzelhandel.

Mit Kameras kann man Artikel, Artikelbewegungen und Kunden erfassen. Ein Nachteil dabei ist die Auswertung dieser Daten. Die Artikelidentifikation beispielsweise erfordert leistungsstarke Computersysteme und Bilderkennungssoftware. Diese sind vergleichsweise teuer und erfordern hohe Investitionen. Das System kann außerdem nicht alles beobachten. Es ist möglich, dass Artikel nicht erfasst werden (zum Beispiel durch Abdeckung) und dadurch die Aussagekraft solcher Systeme stark beeinträchtigt wird. Ein Vorteil dabei ist, dass die Artikel nicht mit einer Kennzeichnung versehen werden müssen.

Ein Infrarotsystem als Bewegungsdetektion einzusetzen, kann Aufschluss über die Kundeninteraktionen mit den Artikeln bringen. Dieses System kann erkennen, ob eine Bewegung stattgefunden hat. Ob ein Artikel hinzugestellt oder weggenommen wurde, kann aber nicht unterschieden werden. Außerdem kann der bewegte Artikel dabei nicht identifiziert werden. Ein Vorteil ist der günstige Preis, sodass eine größere Anzahl von Bewegungsdetektoren in die Infrastruktur integriert werden kann, womit man kritische Stellen ausleuchten kann. Allerdings ist die Aussagekraft solcher Systeme gering.

Eine andere Möglichkeit, Interaktionsereignisse zu erkennen, besteht darin, die Infrastruktur, welche für die Lagerung und Präsentation von Artikeln benutzt wird (zum Beispiel Regale), zu erweitern. Ein Lastsensorsystem, welches ständig das aktuelle Gewicht überwacht, kann Aufschluss darüber geben, ob ein Artikel aus dem Regal entfernt wurde. Allerdings ist die Artikel-Identifikation bei einem solchen Einsatz eingeschränkt und fehleranfällig. Wird beispielsweise ein Artikel von einem Kunden auf ein anderes Regal als das Ursprungsregal gestellt, so kann dies zu Fehlinterpretationen führen. Ein Vorteil dabei ist, dass die Artikel nicht durch Tags gekennzeichnet werden müssen.

Um die Zuverlässigkeit bei der Artikelidentifikation zu vergrößern, bietet sich die Smart-Shelf Lösung an. Die Idee dieses Systems besteht darin, die Artikel durch passive RFID-Transponder zu erweitern. Die Fehleranfälligkeit des Smart-Shelfs bei der Identifikation und der Erfassung des Artikelstatus ist vergleichsweise gering.
Nachteil von Smart-Shelf und Lastensensorsystemen ist, dass die zu erfassenden Artikel in Regalen platziert werden müssen, was gegen die Anforderung der Entscheidungsfreiheit des Einzelhändlers für das Platzieren der Ware stößt.

Ein weiterer Ansatz ist die Erweiterung der Artikel, sodass diese die Fähigkeit besitzen, ihren Artikelstatus einem Kommunikationssystem mitteilen zu können. Dabei können Kippsensoren an die Artikel angebracht werden, über welche die Kundeninteraktion mit dem Artikel erfasst werden kann. Im Gegensatz zu Smart-Shelf und Lastsensorsystem müssen die zu erfassenden Artikel nicht in Regalen platziert werden.
Nachteil von Kippsensorsystemen ist, dass sie eine eigene Energieversorgung benötigen, um ihren Artikelstatus mitteilen zu können. Diese Energieversorgung bedingt aber eine bestimmte Mindestgröße, wodurch dieser Ansatz nur für Artikel mit bestimmten Mindestmaßen eingesetzt werden kann.

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