Güter, die aus einem fairen Handel (engl. fair trade) hervorgehen, können mit einem Fairtrade-Siegel gekennzeichnet werden. Das Siegel kennzeichnet Produkte, bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Sie sind in der Regel preislich 0,50 – zwei Euro kostspieliger, als herkömmliche Massenprodukte.

Für die Entwicklung der Standards im Fairtrade ist die Organisation Fairtrade International verantwortlich. Diese setzt sich zusammen aus

  • nationalen Fairtrade Organisationen (NFO),
  • Produzenten-Netzwerken,
  • Fairtrade Marketing Organisationen und
  • der Comercio Justo México.

Die NFO besteht insgesamt aus knapp 20 Organisationen für 24 Länder in Europa, Nordamerika, Japan, Australien und Neuseeland. Unternehmen, die ihre Produkte mit dem Fairtrade-Siegel versehen wollen, schließen mit der entsprechenden NFO des eigenen Landes einen Lizenzvertrag ab, wodurch die Einhaltung der eigens entwickelten Standards sichergestellt werden soll. Die Organisationen kümmern sich außerdem um die Öffentlichkeitsarbeit und Bekanntgabe des fairen Handels in den eigenen Ländern. Während in Deutschland die Transfair als NFO auftritt, ist es in der Schweiz die Max Havelaar-Stiftung und in Österreich die Fairtrade.

Fairtrade-Zertifikat

Möchte ein Unternehmen faire Rohwaren vertreiben oder einkaufen, so ist es erforderlich über ein Zertifikat der FLO-CERT GmbH zu verfügen. FLO-CERT ist eine unabhängige, internationale Zertifizierungsstelle für faire Produktionsprozesse und Produkte.

Um faire Produkte vertreiben zu können, müssen Lizenzgebühren an die TransFair e.V. entrichtet werden. Die Gebühren sind je nach Produkt und Land unterschiedlich hoch. In Deutschland gelten zum Beispiel folgende Gebühren (Stand 2014):

  • Baumwollprodukte / Textilien: 2 Prozent des Nettohandelswerts
  • Kaffee: 0,22 Euro pro Kilogramm
  • Kakao / Trinkschokolade: 0,16 Euro pro Kilogramm
  • Tee: 0,42 Euro pro Kilogramm
  • Sportbälle: 2 Prozent des Nettohandelswerts

In Lizenzverträgen ist in der Regel festgelegt, dass die Gebühr zum Quartalsende fällig wird. Eine genauere Übersicht zu den Lizenzgebühren für fair gehandelte Produkte in Deutschland finden Sie auf der Webseite von TransFair Deutschland.

Kriterien und Indikatoren für eine Auszeichnung lauten:

  • Langfristiges und kontinuierliches Engagement
  • Glaubwürdiges Engagement
  • Innovative Rolle
  • Gezielte Produzentenunterstützung
  • Besonderes Engagement im Handel
  • Besonderes Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit für die NFO
  • Aktuelles Engagement
  • Visionen für die Idee dahinter

Mehr Informationen finden Sie unter Blue Economy.

Bild-Lizenz: CC BY-SA 3.0, Autor: Mikmac7