Die Bezeichnung Nachtsprung beschreibt eine bestimmte Form des Transports. Güter werden anstatt tagsüber in der Nacht transportiert, um eine günstige Verkehrssituation zu nutzen.

Vorgang beim Nachtsprung

Der Ablauf beim Nachtsprung kann exemplarisch in vier Schritten beschrieben werden.

  1. Der LKW-Fahrer verlässt mit dem beladenen LKW abends das Gelände.
  2. Der LKW-Fahrer transportiert die beladene Wechselbrücke an einen ersten Zielort und stellt sie dort ab. Eine Wechselbrücke ist ein Ladungsträger, der sich, vergleichbar wie ein ISO-Container, vom LKW entfernen lässt. Alternativ zu einer Wechselbrücke könnte der LKW die Ware beispielsweise auch auf einem Sattelauflieger transportieren, der sich von der LKW-Zugmaschine trennen lässt.
  3. Am ersten Zielort wird ein neuer beladener Ladungsträger aufgenommen.
  4. Der neue Ladungsträger wird an den zweiten Zielort transportiert.

Abgestellte Ladungsträger werden tagsüber entladen und mit neuen Waren befüllt. Eine Form des Nachtsprungs nennt sich Begegnungsverkehr. Zwei oder mehrere LKWs treffen sich an einer vereinbarten Stelle, die sich im besten Fall in der Mitte der Strecke befindet. Die Ladungsträger werden an diesem Treffpunkt ausgetauscht und jeder LKW fährt mit der neuen Ladung wieder an den Ausgangspunkt zurück.

Vorteile und Nachteile des Nachtsprungs

Vorteil des Transports über Nacht ist der geringe Verkehr auf den Autobahnen, wodurch die Fahrer der LKWs ihre Touren entspannter erledigen können und Pünktlichkeit eher gewährleistet werden kann als tagsüber. Spezieller Vorteil des Begegnungsverkehrs ist, dass der Fahrer nicht auf überfüllten Raststätten nach Übernachtungsmöglichkeiten bzw. einem Stellplatz für seinen LKW suchen muss, sondern nach jedem Einsatz zu Hause schlafen kann. Außerdem ist beim Begegnungsverkehr der LKW tagsüber verfügbar für weitere Fahrten. Durch kürzere Transportzeiten führt der Transport in der Nacht zusätzlich zu geringeren Personalkosten.

Nachteilig am Nachtsprung ist für die Allgemeinheit ein Anstieg des nächtlichen Lärms im Straßenverkehr.

Mehr Informationen finden Sie unter Kabotage.

Bild-Lizenz: CC BY-SA 2.5, Autor: Stimoroll