Ein Nulldurchgang (engl. zero-crossing) sagt aus, ob der Entnahmebedarf von Artikeln der tatsächlichen Bestandsmenge dieser Artikel an einem Bereitstellplatz entspricht oder, ob der Entnahmebedarf nicht vollständig befriedigt werden kann. Man unterscheidet zwischen einem geplanten und einem ungeplanten Nulldurchgang.

Geplanter Nulldurchgang

Wenn alle Buchungen korrekt ausgeführt wurden, wird ab dem Zeitpunkt, wenn die Bestandsmenge gleich dem angegebenen Entnahmebedarf ist, von einem geplanten Nulldurchgang gesprochen. Die verfügbare Menge an Artikeln, die nach der geplanten Entnahme noch vom Bestand entnommen werden können, entspricht dem Wert „Null“, daher die Bezeichnung.

Dieser Nulldurchgang wird auch als „erwartet“ oder „gewollt“ bezeichnet.

Ungeplanter Nulldurchgang

Wenn eine Buchung nicht korrekt ausgeführt wurde und der Entnahmebedarf daraufhin nicht mit der Bestandsmenge übereinstimmt, weil diese zu gering ist, um eine vollständige Entnahme entsprechend des Auftrags zu ermöglichen, wird von einem ungeplanten Nulldurchgang gesprochen. Laut Buchungen wurde allerdings eine größere Bestandsmenge erwartet. Sobald der Mitarbeiter die Korrektur quittiert hat, wird das datentechnische Lagerabbild daraufhin korrigiert.

Dieser Nulldurchgang wird auch als „unerwartet“ oder „ungewollt“ bezeichnet.

Nulldurchgangsinventur

Eine Nulldurchgangsinventur (eng. zero net inventory) ist streng gesehen kein Inventurverfahren. Bei einer gewöhnlichen Inventur ist es möglich, den Zustand eines Nulldurchgangs zu entdecken. Wenn beispielsweise bei einer permanenten Inventur dieses Ereignis auftritt, dann besteht die Möglichkeit, durch eine Nulldurchgangsinventur, weitere Bestandsprobleme aufzudecken und frühzeitig den Bestand dem Entnahmebedarf anpassen zu können. So kann, durch eine artikel- bzw. lagerplatzbezogene Inventur eines Bereitstellplatzes, der Aufwand der nachfolgenden Bestandserfassung auf ein Minimum reduziert werden.

Wenn ein bestimmter Bestand unterschritten wird oder ein geplanter Nulldurchgang stattfindet, wird daran anschließend ein Nachschub von Waren ausgelöst.

Mehr Informationen dazu finden Sie unter Nachschubstrategien.

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