Bei der geschäftsprozessorientierten Aufgabenmodellierung liegt das Augenmerk neben der Funktionssicht, der Datensicht und der Interaktionssicht zusätzlich auf der Vorgangssicht.

Hierbei werden zum einen die Wechselbeziehungen innerhalb eines Aufgabenverbundes betrachtet, zum anderen wird die Modellierung von Aufgabenzielen involviert. Letzteres erfordert, zusätzlich zur Verwendung von syntaktischen Konzepten der Modellbausteine, auch den Einbezug semantischer Konzepte.
In konventionellen geschäftsprozessorientierten Modellierungsansätzen (z.B. ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) oder PROMET) wird die Vorgangssicht in Form von Beschreibungen des ereignisgesteuerten Ablaufs von Aufgaben (Funktionen) realisiert.

Verwendete Sichten: Funktionssicht, Datensicht, Interaktionssicht, Vorgangssicht

Das semantische Objektmodell

Bei semantischen Objektmodellen wird nicht nur die Vorgangssicht berücksichtigt, sondern es werden zusätzlich auch die Aufgabenziele in Betracht gezogen. Ein integriertes Vorgangsereignisschema bestimmt den Ablauf der Aufgaben ereignisabhängig.
Der Modellbaustein „betriebliches Objekt“ modelliert einen Aufgabenverbund und besitzt das Merkmal „Aufgabenziel“. Alle Aufgaben dieses Verbundes haben zwar ein gemeinsames Aufgabenobjekt aber eigenständige Ziele und Zielerreichungen.
Die betrieblichen Objekte kommunizieren über Transaktionen. Dieser Modellbaustein „Transaktion“ ermöglicht sowohl eine Interaktion der unterschiedlichen betrieblichen Objekte als auch eine Koordination derer Aufgaben. Sowohl hierarchische als auch nicht-hierarchische Koordinationsformen sind über Kommunikationsprotokolle möglich.

Der wesentliche Unterschied zur objektorientierten Modellierung besteht in der Verbindung von Objekten und Aufgaben. Während bei der objektorientierten Modellierung die Aufgabe aus einem Verbund verschiedener Objekte besteht, erfasst beim semantischen Objektmodell das betriebliche Objekt einen Verbund von Aufgaben.

Mehr Informationen zur Erfüllung des Gesamtziels eines Informationssystems finden Sie unter Die Integration von Aufgaben eines Informationssystems.

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