Die Losgröße definiert die Anzahl der Teile innerhalb einer Serie, die ohne Unterbrechung in einer Charge die Fertigung passieren. Werden Aufträge in einer Produktionscharge, Serie oder einem Batch zusammengefasst, hat dies wirtschaftliche Gründe, der geringere Rüstkosten und kürzere Wegzeiten der Fertigungsteile zu Grunde liegen.

Begriffsabgrenzung und Größenintervall

Allgemeine Bezeichnung dieser Bündelung von Stückteilen ist die Batchbildung. Geht es um ihre konkrete Dimension, spricht man in der Fertigung von der Losgröße bzw. Chargengröße. In der Intralogistik werden dafür auch die Begrifflichkeiten Pulklänge oder Seriengröße verwendet.

Die Grenze der Losgröße ist dabei an die maximale Auslastung der Transportelemente und die Kapazitäten der angefahrenen Stationen gebunden. Die Abfertigung der Stückteile darf dabei keinem Prozessstau zum Opfer fallen.

Vorausplanung der Losgröße

Im Vergleich zur Einzel- oder Massenfertigung, liegt die Herausforderung bei der Bestimmung der Losgröße darin, eine Produktionsmenge im Voraus zu bestimmen. Der Eingang einer Kundenbestellung kann beispielsweise in Form einer Avisierung vom Lieferanten dafür verwendet werden, um ähnliche Aufträge zwecks Optimierung der Supply Chain in einem Batch bzw. Los zusammenzufassen.

Ist die Produktion nicht an eine Bestellung gebunden, überschneiden sich bei der Bestimmung der Losgröße zwei entgegengesetzte Positionen: Die Kosten für die Rüstung der Anlagen, die pro Los entstehen, müssen gegen die Lagerungskosten, die bei einer Überproduktion anfallen, gegeneinander abgewogen werden.

Berechnung mittels der Andlerschen Losgrößenformel

Die Berücksichtigung der gegenläufigen Faktoren Rüstkosten und Lagerungskosten mündet in dem Ziel der optimalen Losgröße 1, die das Ziel der Optimierung der Wertschöpfungskette in sich trägt. Demnach handelt es sich um eine im vornherein berechnete Losgröße (eindeutige Anzahl der Fertigungsteile in einer Charge), die die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Faktoren inkludiert. Um diese zu erreichen bedient man sich in der Industrie der sogenannten Andlerschen Losgrößenformel:

Losgröße

(mit A = Jahresabsatz, Kfp = losgrößenfixe Kosten, kp = variable Stückkosten, p = Zins- und Lagerkostensatz)

Seit 1929 durch Kurt Andler im deutschen Sprachraum in Umlauf gebracht, bediente man sich dieser Rahmen der Losgrößenbestimmung bei der einstufigen, industriellen Fertigung. Durch die immer komplexeren internen Abläufe, hat sich die Andlersche Formel zum heutigen Zeitpunkt in modifizierter Form vervielfältigt und ist zumeist an die individuellen betrieblichen Prozesse eines Unternehmens geknüpft.

Ein gutes Beispiel zur Berechnung der Losgröße 1 nach der Andlerschen Losgrößenformel finden Sie in dem PDF der Kaufmännischen Berufsschule 4 in Nürnberg.

Losgröße in der Praxis:

Im Zuge der Notwendigkeit einer möglichst effizienten Supply Chain und der Kommunikation ihrer Komponenten unter der Dachmarke “Industrie 4.0“ ist die Losgröße eine der wesentlichen Faktoren zur Erreichung der wirtschaftlichen Ziele und die Gewährleistung der Schonung von Ressourcen. Denn aus der Entstehung von unnötigen Rüstkosten resultiert eine mangelnde Wirtschaftlichkeit, die zu Nachteilen im internationalen Wettbewerb führen kann.

Über Prinzipien nach denen gefertigt werden kann, lesen Sie unter Fertigungsprinzipien.

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