In einer Materialflusssteuerung im Hochlastbetrieb warten normalerweise verschiedene Transporte auf das Freiwerden von Ressourcen (Fördermittel oder Streckenkapazitäten). Diese Ressourcen sind bei einer ausgelasteten Anlage immer vollständig belegt.
Das heißt, bei einer ausgelasteten Anlage sind mehr Fahraufträge als Förderkapazitäten vorhanden. Einen entscheidenden Einfluss auf den Durchsatz einer Anlage hat jetzt die Methode zur Auswahl von Fahraufträgen aus einem Pool konkurrierender Aufträge.

Auswahl des Fahrauftrages

Bei der Auswahl eines Fahrauftrages aus einer Warteschlange sind zwei Methoden von
praktischer Relevanz:

  • Auswahl nach der Ankunft am Wartepunkt = „First in first out“ (FIFO) oder seltener: „Last in first out“ (LIFO)
  • Auswahl nach der Wichtigkeit des Transportes = Priorität (PRIO)

FIFO

Erfahrungsgemäß ist die reine FIFO-Steuerung die beste Strategie für Transporte, die auf einem Fördersystem unterwegs sind. Sie sorgt für eine gerechte Berücksichtigung aller Zuflüsse bei der Vergabe der Transportkapazität. Diese Strategie ist einfach zu implementieren und in ihrem Verhalten jederzeit transparent.

PRIO

Die PRIO-Steuerung kann eingesetzt werden, wenn die Transportobjekte nicht direkt auf einem Fördersystem stehen. Beispiele hierfür sind Auslagerungen aus einem Hochregallager (mit gangwechselfähigen oder ganggebundenen Regalbediengeräten) oder Staplertransporte (z. B. von Bodenlagerflächen oder aus Regalen).
Wird die Auswahl nach der Priorität durchgeführt, kann aus den Transporten mit gleicher Priorität wiederum nach verschiedenen Bedingungen gewählt werden, z.B. längste Wartezeit (FIFO in PRIO), kürzeste Anfahrt oder geringste Verkehrsdichte.

Mehr Informationen finden Sie unter Einflussfaktoren auf die Effizienz einer Förderanlage.

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