Smart Factory, umgangssprachlich intelligente Fabrik, steht für eine intelligente Vernetzung/Kommunikation der Produktionslinien und deren einzelnen Prozesse innerhalb einer Fabrik (kann auch das gesamte Fabrik-Gelände sein). Bei der intelligenten Fabrik gibt es keinen zentralen Leitrechner. Maschinen, Produktion- und Ersatzteile, das Produkt selbst; sie steuern sich autark und kommunizieren mittels RFID und anderen Funktechniken miteinander.

Die entscheidenden Eigenschaften einer Smart Factory sind ihre Wandlungsfähigkeit, Ressourcen-Effizienz und die Mensch-Maschine-Interaktion. Sämtliche realen Prozesse verschmelzen mit der virtuellen Welt und der Mensch nimmt dabei ein komplett neue Rolle ein: Er überwacht die Arbeitsabläufe unter Zunahme von von Big Data beziehungsweise Smart Data (Daten, die für eine sinnvolle Nutzung geeignet sind) und greift ausschließlich ein, wenn die jeweilige Prozesskette stockt oder ausfällt. Die Industrie sowie die Politik in Deutschland sprechen auch gerne von Industrie 4.0.

Werkzeuge für Smart Factory:

  • Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
  • Cyber Physical Systems (CPS)
  • Embedded Systems (Überwachungs-, Steuerungs- oder Regelfunktionen)
  • Cloud Computing
  • Big Data
  • Smart Data (Information in der Intralogistik)
  • Wandelbare Logistiksysteme

Starre Wertschöpfungsketten werden zu dynamischen Netzwerken. Schlüsselfaktoren dafür sind begeisterte Menschen, hinreichend digitale Daten zur verbesserten Vorhersage und gezielteren Prozesssteuerung, synchronisierte Lieferketten, verkürzte Produktions- und Innovationszyklen“, so Professor Raimund Klinkner auf dem 32. Deutschen-Logistik-Kongress in Berlin.

Auf die Intralogistik bezogen werden in Zukunft die verteilten Lager- und Produktionsstätten (weltweit gesehen), auf eine globale Orientierung setzen. Das bisherige lokale und meist funkgesteuerte (RFID, WLAN, Smart Mobile Logistics) Routing wird durch GPS-ähnliche Systeme abgelöst. Waren, Ressourcen und Prozessabläufe, beispielsweise innerhalb der Kommissionierung, werden zwar offline erfasst, für die Folgeprozesse aber online (Cloud Computing) gespeichert.

Herausforderungen: Zum einen sind für die Speicherung und Verteilung der nötigen Daten neue technische Instanzen von Nöten (Hardware, taktiles Internet – „Echtzeit“), zum anderen bedarf es einer völlig neuen Sicherheitspolitik (IT-Infrastruktur- und Datenschutz) innerhalb der Fabrik, des Unternehmens.

In der Praxis: Einzelne Prozessketten, einzeln agierende Maschinen und andere Produktionssysteme werden flexibel und können in Zukunft individuelle Produkte (auch kleine Los-Größen) fertigen beziehungsweise bewegen. Produktdaten werden voll automatisch zwischen den Produktionssystemen ausgetauscht und bei Bedarf mit zusätzlichen Daten aus anderen Bereichen angereichert. Vorausgesetzt, sämtliche Systemebenen werden netzwerktechnisch miteinander verknüpft.

Weitere Informationen zur vernetzten Fabrik finden Sie im Beitrag Industrie 4.0.

Bild: Autor / CC BY 2.0