Logistik KNOWHOW

Elektronisches Regaletikett / Shelf Label

Elektronische Preisschilder in Zukunft die klassischen Preisauszeichnungen ersetzen.

Ein elektronisches Regaletikett (englisch: Electronic Shelf Label, abgekürzt ESL), auch digitales Regaletikett oder, weit verbreitet, elektronische Preisauszeichnung, zeigt im Einzelhandel den Preis eines Artikels auf einem digitalen Display an. Das Shelf Label ist in der Regel vorne am Regal platziert, in dem der jeweilige Artikel lagert.

Elektronische Regaletiketten sind Teil eines IT-Gesamtsystem und zeigen automatisch und unmittelbar Artikelpreise an, die von einem zentralen Kontrollserver aus gesteuert und bei entsprechenden Rechten angepasst werden.
ESL-Module nutzen für die Anzeige Technologien wie E-Paper (Electronic Paper) oder LCD (Liquid Crystal Display), um den jeweiligen aktuellen Artikelpreis anzuzeigen; als zukunftsweisend gilt allerdings die Dot-Matrix-Technologie, da sie ein Display bietet, das wesentlich mehr Grafikelemente verarbeiten kann. So können unter anderem neben Preis auch Produktbeschreibung, Grafiken, Bilder, QR-Codes und Barcodes angezeigt werden. Ein automatisches Update der jeweiligen Preisveränderung erfolgt durch ein spezielles Kommunikationsnetzwerk, welches durch seine entscheidenden Vorteile die wichtigsten Anforderungen seitens der Anwender erfüllt. So muss die kabellose Kommunikation große Entfernungen überbrücken und dabei eine entsprechende Übertragungsgeschwindigkeit (ähnlich einer Echtzeit) bieten. Die kabellose Übertragung kann mittels Radiowellen (auch Funkwellen), Infrarotwellen oder auch durch die Wellen sichtbaren Lichts erfolgen. Stand heute tendiert der ESL-Markt in seinen Lösungen entweder zu einer Hochfrequenz-Basis, also Radiowellen oder setzt auf WLAN– und Bluetooth-Technologien. Letztere Technologien sind allerdings im technologischen Umfeld (Frequenzen) anfällig.

Funktionsweise / Aufbau: Elektronisches Regaletikett (Infrastruktur)

In der Regel kommen eine ultra-energiesparsame CPU am Etikett selbst und eine kabellose Kommunikationslösung samt Server-Infrastruktur zum Einsatz. Ein ESL-System bietet dabei unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten in Abhängigkeit der vorhandenen Infrastruktur (IT und Anzahl der Verkaufsstellen). So gibt es sogenannte On-Premise-Lösungen, die beispielsweise Anbieter mit wenigen Verkaufsstellen ansprechen; wiederum gibt es Cloudlösungen, die mehrere Filialen ansteuern können – beide Varianten sind in der Regel kombinierbar. Kommt bei der lokalen Variante ein lokal gespeichertes Warenwirtschaftssystem (WWS) beziehungsweise ERP-System zum Einsatz, über das die Preisdaten und andere Informationen gebündelt werden, übernimmt bei einer Cloudlösung ein zentrales WWS / ERP die Übermittlung der gebündelten Daten an einen ESL-Server. Wichtig dabei: Die Cloudlösung selbst kann auch innerhalb eines zentralen Firmennetzwerks liegen, an dem dann die ESL-Infrastruktur der jeweiligen Märkte beziehungsweise des jeweiligen Marktes angeschlossen ist.

Elektronisches Preisschild im Supermarkt. Bild: Ralf Gruner / CC BY-SA 4.0

Zusammengefasst: Das WWS oder ein ERP-System senden die aufbereiteten Produktinformationen an einen zentralen ESL-Manager / beziehungsweise ESL-Server. Dieser kann entweder in der Cloud oder lokal gehostet sein. Der ESL-Server wiederum sendet die Informationen vorgabenbedingt an die einzelnen Geschäfte aus, von wo Hardwarekomponenten wie Etiketten, Smartphones sowie PC-Einheiten miteinander verknüpft werden und untereinander, inklusive des angeschlossenen ESL-Systems, kommunizieren.

Beim elektronischen Regaletikett und den dazugehörigen Hardware- beziehungsweise Netzwerkkomponenten werden drei funktionale Teilbereiche unterschieden:

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