Die Pulkerfassung dient dazu, mehrere Datenträger oder Identifikationsmarken, sogenannte Tags, in Sekundenschnelle mittels RFID-Technologie zu erfassen. Auch wenn diese Art der Erfassung noch nicht bei jedem Prozess in der Extra- und Intralogistik greift. In der Praxis hat sie im Gegensatz zu anderen AutoID-Verfahren, wie beispielsweise das Erfassen per Barcode, einen entscheidenden Vorteil: Zeitersparnis.
In Zukunft werden Logistiker mithilfe der RFID-Technologie und dem “Electronic Product Code“, der auf dem Transponder angebracht ist und die Informationen gespeichert vorhält, Hunderte von Produkten gleichzeitig erfassen können. Die sogenannte Pulkerfassung optimiert Prozesse innerhalb von Produktions- und Logistikketten und wird vor allem im Wareneingang, Warenausgang und bei Inventuren eingesetzt.
Speziell in der Modebranche ist diese Art Erfassung bereits gängige Praxis. Auch weil Textil derzeit das beste Umfeld für diese Technologie ist. So leidet RFID derzeit noch an technisch bedingten Kollisionen wie beispielsweise unter den Einflüssen von Metall und Flüssigkeiten. Dazu zählen etwa Oberflächen-Reflektion, Absorbierung durch wasserhaltige Materialien und der klassische Stahlbau. Über sie wird das elektromagnetische Feld gravierend gestört. Ein entscheidender Grund, warum die Pulkerfassung wegen der fehlenden Robustheit der Übertragungsstrecke, auch Luftschnittstelle genannt, nicht überall zum Einsatz kommt.
Verschiedene Erfassungsverfahren und Materialien für die RFID-Transponder
Hersteller und Logistiker reagieren auf diese Möglichkeiten der Kollisionen und setzen bereits auf unterschiedliche Materialien, Frequenzen und Erfassungsverfahren. So werden bei einigen Verfahren die RFID-Transponder nicht exakt zum gleichen Zeitpunkt erfasst, sondern sehr schnell hintereinander, so dass keine Kollision-Beeinträchtigungen hinsichtlich der Datenmenge entstehen. Die Datenpakete werden vom ERP-System dann nacheinander abgeglichen. Zudem haben sich bereits besonders robuste RFID-Materialien in einigen Fällen durchsetzen können, bei denen der Transponder Umweltbedingungen von minus 30 Grad Celsius und bis zu plus 60 Grad Celsius ausgeliefert ist. Auch extreme Feuchtigkeit, schlechte Witterungsbedingungen sowie wiederkehrende Waschvorgänge machten dem Material und der daraus resultierenden Erfassungsqualität nichts aus. Ein ähnliches Patent dazu steht unter “Pulkerfassung von Getränkemehrwegfässern mit Transpondern” beschrieben.
Pulkerfassung in der Extralogistik
In der Extralogistik haben sich derzeit die UHF-Tunnelgates durchgesetzt. Dabei fährt der LKW samt Ladung durch eine Art Tunnel, in dem eine homogene Feldstärkeverteilung herrscht. Sie ermöglicht eine vollständige Erfassung großer Mengen passiver Transponder im gesamten Lesebereich. Dieser ist, um die erwähnten Kollisionen zu vermeiden, von der Außenwelt komplett abgeschirmt.
Grundsätzlich stehen bei einer funktionierenden Pulkerfassung folgende Parameter im Fokus:
- Systemfrequenz
- Datenmenge
- Art und Anzahl der Transponder im Lesefeld
- Ausrichtung und Position der Transponder untereinander
- Ausrichtung und Position der Transponder im Antennenfeld
Weitere Informationen zur Codiertechnik und deren Aufbau finden Sie unter EAN, GTIN und GS1-Standard.
Bildquelle: © TUP
TUP - Redaktion
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