Die wichtigste Funktion der Materialflusssteuerung ist die Beauftragung von Fördersystemen mit Fahraufträgen. Dies geschieht unter den Zielvorgaben, die Anlage optimal auszulasten und die logistischen Prozesse bestmöglich zu bedienen. Beide Ziele können nicht unabhängig voneinander erreicht werden, manchmal entstehen jedoch Zielkonflikte.
Führend ist immer der logistische Prozess und somit die termingerechte und vollständige Auslieferung der Ware. Das ist das Primärziel, an dem sich sowohl die Gestaltung der Anlage als auch deren Betrieb zu orientieren hat. Die optimale Auslastung der Anlage ist diesem Ziel untergeordnet.

Je schneller eine Förderkapazität nach Ausführung eines Auftrags wieder belegt werden kann, desto besser wird die Anlage ausgelastet. Grundsätzlich wird versucht, eine freie Ressource sofort wieder in Anspruch zu nehmen und ohne Unterbrechung mit einem neuen Fahrauftrag zu beauftragen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass ein passender Auftrag für die vorhandene Ressourcenkapazität vorhanden ist.
Steht der Materialflusssteuerung eine ausreichende Auswahl an Lagereinheiten und/oder Transportzielen zur Verfügung, kann die Anlage bei voller Warenverfügbarkeit maximal ausgelastet werden.

Häufig ist die Auswahl aber durch logistische Anforderungen beschränkt. Besonders die Anforderungen durch verkürzte Servicezeiten und europaweite Belieferung bedingen, dass bestimmte Transporte zu bestimmten Zeitpunkten bevorzugt durchgeführt werden – auch wenn in der Folge das fördertechnische Durchsatzoptimum nicht erreicht wird.

Mehr Informationen zum Bereich “Transport” finden Sie unter Die Belegung von Förderstrecken.

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