Isolierverpackungen - speziell Lebensmittel benötigen eine besondere Behandlung entlang der Kühlkette.

Isolierverpackungen kommen zum Einsatz bei Produkten, die empfindlich sind gegenüber Temperatur- beziehungsweise Umwelteinflüssen (siehe Temperaturgeführte Logistik). In der Regel gewährleisten sie vor allem eine durchgängige Einhaltung der Kühlkette innerhalb der Supply Chain beziehungsweise Wertschöpfungskette.

Isolierverpackungen: aktive und passive Kühlkette

Lebensmittel aber auch zunehmend medizinische und chemische Produkte sind darauf angewiesen, dass ihr unversehrter und hygienischer Zustand beim Transport zwischen Hersteller, Großhändler, Händler und Verbraucher bewahrt bleibt; dieser Zustand ist vor allem von der optimalen Temperatur abhängig. Während bei einer aktiven Kühlkette die Waren einer durchgehenden Kühlung, Temperaturkontrolle und -aufzeichnung unterliegen und die entsprechenden Fahrzeuge und Lager mit Kühltechnik ausgestattet sind, wird bei der passiven Kühlkette die Temperatur durch den Einsatz einer Isolierverpackung in einem bestimmten Bereich gehalten; eine Kontrolle der Temperatur ist nicht zwangsläufig vorgeschrieben oder nötig, allerdings kann die Temperatureinhaltung beispielsweise durch Trockeneis zusätzlich unterstützt werden. Die passive Kühlung stellt meistens eine Zwischenstufe der Kühlkette dar, in der Regel betrifft dies den Weg zum Endverbraucher. Dabei kommt auch die Isolierverpackung verstärkt zum Einsatz und es werden ständig neue Lösungen bezüglich Material und Methode entwickelt, auch im Hinblick auf eine zeitgemäße Umweltverträglichkeit.

Isolationstechniken und Temperaturkontrolle

Transporte mit passiver Kühlung können je nach Ware, Dauer, Region und Jahreszeit nur vereinzelt, saisonal oder sogar ganzjährig durchgeführt werden. Da aktiv gekühlte Transporte deutlich höhere Kosten verursachen, wird von Transportdienstleistern oftmals tages- beziehungsweise wetterabhängig entschieden, ob eine passive Kühlung infrage kommt. Auf konventionelle Art kommen dabei Spezialverpackungen (Isolierverpackungen) in Kombination mit einer passiven Kühlung durch Trockeneis zum Einsatz.

Die zunehmende Verwendung von Isolierverpackungen ist eng verknüpft mit der stetig wachsenden Zahl an kühlpflichtigen Produkten. Verantwortlich für diesen Zuwachs sind vor allem Bereiche der Pharmaindustrie, der Kosmetikbranche und der Lebensmittelindustrie. Für die Einhaltung der Temperaturintervalle werden immer öfter GPS-gestützte Flottenmanagement-Systeme eingesetzt. So lässt sich die Kühltemperatur permanent erfassen und überprüfen, um bei Abweichungen schnell reagieren zu können. Da der Gesetzgeber, insbesondere bei Arzneimitteln, immer mehr Regelungen und Werte vorschreibt, ist mittlerweile bei vielen betroffenen Unternehmen ein Kühlkettenmanagement (eng.: Cold Chain Management) notwendig, das sich mit der Kontrolle und der Organisation bezüglich der Kühlkette befasst, sowohl in der Logistik als auch in der Produktion.

Technische Systeme / Anbieter zur Temperaturkontrolle

  • Fresh Check
  • Der blaue Punkt der Firma BASF / Freshpoint (Israel)
  • 3M / USA
  • Das CheckPoint-Etikett von Vitsab
  • Plastikchip PolyTakSys / Universität

In diesem Rahmen erweist sich die Radio Frequency Identification (RFID) als Schlüsseltechnologie. Mittels RFID kann die Kontroll- und Dokumentationsqualität gewährleistet werden, auch dort, wo konventionelle Systeme an ihre Grenzen stoßen und Einbußen in der Korrektheit von Daten und Transparenz mit sich bringen. So lässt sich beispielsweise jedes einzelne Packstück mit einem wiederverwendbaren RFID-Chip ausrüsten, wodurch die exakte Temperatur direkt an der Ware gemessen wird (siehe dazu temperaturgeführte Logistik).

Die Landbox als Verpackung für den Onlineversand von Lebensmitteln setzt als Isolierung komplett auf Stroh.
Landpack: Polster- bzw. Isoliermaterial aus Stroh.

Isolierverpackungen und Umwelt

Konventionelle Isolierverpackungen bestehen oder beinhalten Materialien wie Styropor, das bekanntlich nicht biologisch abbaubar und somit nicht umweltverträglich ist. Gerade unter ökologischen Gesichtspunkten werden laufend neue Lösungen entwickelt, die die konventionellen Materialen und Methoden ersetzen sollen. Zu diesen Materialien gehören Hanf und Stroh, das insbesondere auf dem Transportweg zum Endverbraucher, also dem letzten Teilstück der Kühlkette, zunehmend eingesetzt wird.

„Unserer Meinung nach wird es Lebensmittelgeschäften ähnlich ergehen, wie dem restlichen Einzelhandel. Bald wird es völlig normal sein, sich seine Lebensmittel vor die Haustüre liefern zu lassen. Warum auch die Schlepperei? 2013 gab es aber weltweit keine einzige ökologische Alternative zu Styropor – überhaupt keine einzige nicht kunststoffbasierte Isolierverpackung. Versender haben Preise ausgelobt, wenn ihnen jemand eine umweltfreundliche Isolierverpackung nur nennen könnte. Insofern war unser Ziel: genauso eine Verpackung entwickeln, die alle suchen. Dass unsere Landbox dabei Styropor in vielen Eigenschaften sogar übertreffen würde, war nicht der Plan und hat sich erfreulicherweise einfach ergeben.“

Patricia Eschenlohr von Landpack / Quelle: Für Gründer

Einerseits basiert Styropor auf Erdöl und andererseits ist die benötigte Herstellungsenergie zigfach höher als bei Isolierverpackungen aus Hanf oder Stroh. Da Stroh lokal verfügbar ist, werden auch die Transportwege bei der Herstellung minimiert.

Zusammenfassung Isolierverpackungen

Temperatur- und umweltsensitive Produkte benötigen Isolierverpackungen für ihren Transport und die Einhaltung der Kühlkette. Konventionell wird dazu Styropor, auch in Kombination mit Trockeneis, eingesetzt. Mittlerweile gibt es aber auch umweltfreundliche Alternativen, die beispielsweise aus Stroh oder Hanf bestehen und teilweise auch bessere Isoliereigenschaften als herkömmliche Materialien und Methoden haben.

Bild Landbox: Verpackungspreis.de/DVI Deutsches Verpackungsinstitut

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