Aufgrund sich immer rascher ändernder Marktanforderungen stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen – eine enorm steigende Variantenvielfalt. Dies führt zu hoher Komplexität auf Produkt- und vor allem auf Prozessebene. Eine Erhöhung der Herstell- und Gemeinkosten sind die Folge sowie ein hoher Bedarf an Flexibilität und Reaktivität. Unter- oder Überkapazitäten führen zu einer weitreichenden Verstärkung dieser Effekte.
Zudem führt ein weiter voranschreitender Wettbewerb zu Handlungsbedarfen auf internationalen Märkten. Die Wettbewerbsfähigkeit lässt sich in der Praxis maßgeblich über zwei Faktoren bestimmen, die Effizienz innerhalb der Organisation und das Produkt. Es muss deutlich werden, dass das Produkt maßgeblich die Prozesse des Unternehmens treibt und große Auswirkungen auf das System hat. Zwei grundsätzliche Fragestellungen müssen folglich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb eines Unternehmens betrachtet werden:
- Wie effizient sind die Aufbau bzw. Ablauforganisation und somit die Wertschöpfungs-, Management- und Unterstützungsprozesse des Unternehmens?
- Inwieweit erfüllt das Produkt die Kundenanforderungen, vor allem im Vergleich zum Wettbewerb, und welche Komplexität wird hierdurch geschaffen?
Basisstrategien zur Verbesserung der Effizienz
Zur Verbesserung der Effizienz hat eine Unternehmung drei verschiedene Strategien, welche zwei Charakteristiken bzw. Verhältnisse betrachten:
- Input versus Output und
- Kosten versus Kapazität
1) Kapazitive Effizienzsteigerung
Die kapazitive Effizienzsteigerung befasst sich mit der Erhöhung des Outputs und somit der Kapazität bei Beibehaltung des Inputs bzw. der Kostenstruktur und hat kapazitive Hintergründe.
2) Strukturelle Kostensenkung
Die strukturelle Kostensenkung hat eine Effizienzsteigerung mit dem Fokus der Kosten-minderung zum Ziel. Eine deutliche Reduzierung der Gemein- und Herstellkosten definiert klar quantifizierte Zielsetzungen. Fehlendes oder gar negatives Wirtschaftswachstum und markt-seitige Absatzschwächen sind häufige Rahmenbedingungen.
3) Expansive Effizienzsteigerung
Die expansive Effizienzsteigerung hat einen wachstumsorientierten Fokus. Sie steigert die Effizienz des Unternehmens durch eine Erhöhung des Outputs bzw. der Kapazität bei gleichzeitig unterproportionalem Wachstum des Inputs und somit der Kostenseite.
Eine Auswahl der fokussierten Strategie ist sehr stark abhängig von äußeren und inneren Einflüssen auf eine Unternehmung, wie
- Marktwachstum,
- Markstellung,
- wirtschaftliche Situation (Liquidität) und
- strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Gängige Optimierungskonzepte und deren Wirksamkeit
Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Strategien werden Lean Production und Lean Administration in der Industrie als übergeordnete „Heilsbringer“ gepriesen. Optimierungs-maßnahmen und Gestaltungsprinzipien mit den Methoden und Tools der genannten Fokusbereiche bringen eine weitreichende Verbesserung der Prozess- und Produktkosten. Die größten Potenziale stecken jedoch in den Schnittstellen der organisatorischen Einheiten des Unternehmens, welche nur durch eine ganzheitliche Betrachtung der gesamten Supply Chain identifiziert werden können.
Die Herausforderungen liegen in der Umsetzung
Oftmals können Potenziale leicht identifiziert werden, doch bei der Umsetzung der benannten Potenziale stehen viele Unternehmen vor einer Herausforderung. Dies ist auf ein unzureichendes Change Management und damit eine unzureichende Nachhaltigkeit der eingeführten Prozesse zurückzuführen. Ein praxisorientiertes Vorgehen bezüglich derartiger Problemstellungen bezieht aktiv die Mitarbeiter mit ein.
Der Weg zum Erfolg: Ganzheitliches und mitarbeiterorientiertes Vorgehen
Der Aufbau eines standardisierten Vorgehens innerhalb des Unternehmens ist die Grundlage des Erfolgs. Der Fokus muss hierbei auf den Kern- bzw. Wertschöpfungsprozessen liegen. Von diesem ausgehend können Management- und Unterstützungsprozesse betrachtet werden. Im Zentrum dieses Vorgehens sollten die Schnittstellen innerhalb der Organisation stehen.
Den zweiten Teil des Beitrags finden Sie unter Effiziente Strukturen durch nachhaltige Kostensenkung – Teil II.
Bildquelle: Wassermann AG
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