Durch verschiedene Bestandsoptimierungsstrategien kann ein optimaler Lagerbestand geschaffen werden. Dieser ergibt sich aus den Faktoren Lagerbestand, Bestellmenge und Lieferzuverlässigkeit.
Die Faktoren lassen sich durch folgende Herangehensweisen optimieren:
- ABC-Analyse
- Ermittlung optimaler Bestellverfahren
- Überprüfung des Dispoparameters
Durch eine ABC-Analyse wird die Relation zwischen dem Bestands- und Verbrauchswert erstellt. Dadurch wird die Zugriffshäufigkeit einer Ware festgestellt. Durch diese Methode lassen sich Ladenhüter entlarven, die wertvollen Lagerplatz wegnehmen. Eine Ware mit geringer Zugriffshäufigkeit kann somit reduziert werden, um neue Lagerplätze zu schaffen. Lagerleichen machen keinen Umsatz und sollten ganz aus dem Lager verschwinden.
Die Ermittlung des optimalen Bestellverfahrens folgt nach der ABC-Analyse. Man weiß jetzt, wie lange welche Waren im Lager bleiben, und kann dementsprechend besser und kosteneffizienter bestellen. Artikel mit hoher Zugriffshäufigkeit brauchen ein festes Bestellverfahren. Sie kommen und gehen, bei einem möglichst gleich bleibenden Bestand. Warenknappheit oder -überschuss muss verhindert werden. Güter mit niedriger Zugriffshäufigkeit sollten auf ein Minimum der benötigten Lagerkapazität eingelagert werden oder ganz aus dem Sortiment fallen. Diese Produkte können in Zukunft als Sonderbestellung gehandhabt werden. Die bestellte Ware geht direkt an den Kunden oder wird in einem Pufferlager untergebracht. Das Unternehmen kann diese Waren weiterhin zum Verkauf anbieten, spart sich aber die Lagerkosten.
Die Dispoparameter beziehen sich auf den Einkauf. Dieser wird meist zentral durchgeführt. Durch einen Melde- und Sicherheitsbestand wird überprüft, wann welche Ware eingekauft werden muss. Zusätzlich müssen Transportkosten und Lieferzeit beachtet werden. Bei großen Warenanlieferungen kommt es zu günstigeren Einkaufspreisen und entfallenden Transportkosten. An dieser Stelle sollte man aber unbedingt die ABC-Analyse beachten. Wie viel von welcher Ware brauche ich? Mengenrabatte beim Einkauf sorgen nicht unbedingt für einen optimalen Lagerbestand. Durch große, vielleicht teils unnötige Warenanlieferungen gehen wertvolle Lagerplätze verloren.
Eine direkte Absprache mit allen betroffenen Abteilungen kann ebenfalls helfen, den Bestand zu optimieren. Bei Saisonartikeln zum Beispiel liefern die Daten aus dem Computer nicht immer die richtige Antwort, da man je nach Jahreszeit andere Bedarfsmengen an eine bestimmte Ware hat. Im Winter beispielsweise werden weniger Rasenmäher dafür mehr Schneeschieber umgeschlagen.
Mehr Informationen zu Bestandsverwaltung finden Sie unter Lagerstrategie – FEFO.
Bildquelle: © Rudie – Fotolia.com
TUP - Redaktion
Die Redaktion der TUP GmbH & Co. KG hat die Plattform Logistik KNOWHOW ins Leben gerufen, administriert und koordiniert die Beiträge und erstellt selbst Inhalte zu verschiedenen Kategorien.
TUP, die Spezialisten für anspruchsvolle Intralogistik aus dem Raum Karlsruhe realisieren seit über 40 Jahren maßgeschneiderte Intralogistik-IT-Systeme, mit speziellem Fokus auf die Bereiche Lagerverwaltung und Materialfluss. Zu den namhaften Kunden zählen nationale und internationale Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branche.
Ähnliche Beiträge:
11. Oktober 2024
Slow-Moving-Consumer-Goods – kurz: SMCG
11. Oktober 2024
Fast-Moving-Consumer-Goods – kurz: FMCG
1. Oktober 2024