EDIfact steht für Electronic Data Interchange for administration, commerce and transport. Es handelt sich dabei um einen internationalen und branchenübergreifenden Standard, der für den elektronischen Geschäftsdatenaustausch entwickelt wurde. Die Besonderheit: Der Standard wurde 1986 von den Vereinten Nationen (UN) und anderen Interessengruppen erstmals auf den Weg gebracht und veröffentlicht. Er ist als ISO Norm 9735 geschützt und wird auch heutzutage noch von einer UN-Gruppe gepflegt – ein Grund, warum er auch als UN/EDIfact geläufig ist.
Grundsätzlich beschreibt EDI (via SSCC) die automatische Erstellung von Dokumenten, inklusive Versand sowie Empfang von digitalisierten Nachrichten (damals Post und Telefax). EDI ist gepaart mit den Anwendungsgebieten “fact” eine Norm, die sämtliche elektronische Abwicklung von modernen Geschäftsvorgängen abbilden kann. Dazu zählt beispielsweise die Kommunikation zwischen Unternehmen, Branchen und Ländern – hard- und softwareunabhängig. Bisher gibt es insgesamt 200 Nachrichtentypen, die unterschiedliche Nachrichten im Aufbau definieren. Jeder einzelne Nachrichtentyp bezieht sich jeweils auf einen konkreten betriebswirtschaftlichen Prozess. Als Beispiele seien die Nachrichtentypen INVOIC für Rechnungen oder ORDERS für Bestellungen genannt.
Wichtig: Da nicht alle branchenspezifischen Belange umgesetzt werden konnten, entwickelten einzelne Branchen sogenannte EDIfact-Subsets. Sie sind EDIfact-konform und hinsichtlich der Syntax und dem Nachrichtenformat identisch – somit ohne Probleme miteinander kombinierbar.
Herausforderungen bei EDIfact
Dennoch, noch nutzen viele Unternehmen unterschiedliche EDI-Formate (Fremdsysteme), über die eine Standard-Syntax nicht möglich beziehungsweise schwer realisierbar ist. Nachrichtenstandards müssen allerdings branchenübergreifend sein, damit sie in den verschiedenen Wirtschaftszweigen eingesetzt werden können – ansonsten können neue Geschäftsfelder sowie Partner schwer ins bestehende Alt-System integriert werden. Über 300.000 Unternehmen sollen bereits EDIfact nutzen; und in einer Arbeitsgruppe will man in Zukunft den branchenneutralen und herstellerunabhängigen Standard weiter in den Fokus rücken.
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