Franchising ist ein Geschäftsmodell, das vor allem im Einzelhandel und bei Dienstleistungsunternehmen genutzt wird. Ein anderer Begriff dafür lautet Konzessionsverkauf. Es bezeichnet in der Distributionspolitik ein Mischung aus direktem Kauf und indirektem Verkauf.
Das Franchising ist ein auf Partnerschaft basierendes Vertriebssystem, das aus einem Franchise-Geber und einem oder mehreren Franchise-Nehmern, die als Partner fungieren, besteht. Das Hauptziel ist die Verkaufsförderung. Zu diesem Zweck wird den Franchise-Nehmern vom Franchise-Geber das Recht erteilt, unter dem Namen des Franchise-Gebers mit seinen Produkten oder Dienstleistungen auf dem Markt zu handeln. Der Franchise-Nehmer, auch Franchise-Partner genannt, führt ein selbstständiges Unternehmen bzw. ist ein rechtlich selbstständiger Arbeitgeber, der sich bis zur Beendigung des Franchiseverhältnisses in einem Schuldverhältnis gegenüber dem Franchise-Geber befindet.
Das Schuldverhältnis besteht daraus, dass in einem partnerschaftlichen System mit definierten Regeln bestimmte Rechte und Pflichten übernommen werden müssen. Ein Franchise-Partner wird allerdings durch ein Weisungs- und Kontrollsystem vom Franchise-Geber überwacht. So kann der Franchise-Geber sichergehen, dass alle von ihm vorgegeben Regeln eingehalten werden und sich der Franchise-Partner systemkonform verhält.
Bekannte Franchise-Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sind:
- Burger King
- Accor
- OBI
Die Zusammenarbeit zwischen Groß- und Einzelhändler ist in den Vereinigten Staaten weiter verbreitet als in Deutschland. Beispiele für in Deutschland gegründete Franchise-Unternehmen, die mittlerweile europaweit agieren, sind OBI und Fressnapf.
Die Vor- und Nachteile von Franchising
Vorteil des Franchising-Konzepts ist für den Franchise-Geber unter anderem ein schnell wachsender Bekanntheitsgrad. Dadurch steigt die Attraktivität gegenüber Geschäftspartnern, wie zum Beispiel Lieferanten. Der Franchise-Nehmer hingegen profitiert von dem bereits auf dem Markt etablierten Markennamen. Außerdem wird ihm vom Franchise-Geber ein bestehendes Geschäftskonzept mit einem kompletten Leistungspaket zur Verfügung gestellt.
Die Nachteile des Franchising-Konzepts sind für den Franchise-Geber, dass sich zum einen das Fehlverhalten des Franchise-Partners auf den Franchise-Geber auswirkt und zum anderen, dass gut geplante Kontrollen notwendig sind, um einem Fehlverhalten entgegenzuwirken. Der Franchise-Nehmer muss hingegen bis zu 33% des eigenen Umsatzes an den Franchise-Geber abtreten. Außerdem hat der Franchise-Nehmer durch die stetigen Kontrollen keine komplette unternehmerische Freiheit.
Mehr Informationen dazu, wie Werte, durch eine Kette von Tätigkeiten, geschaffen und in Prozessen miteinander verbunden werden, finden Sie unter Wertschöpfungskette.
Bild-Lizenz: CC BY-SA 2.0, Autor: Bryan Allison
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