Die Materialflusssteuerung (Material Flow Control System: MFCS) bzw. der Materialflussrechner (MFR) wird sehr häufig als eine Auftragsverwaltung beschrieben, die direkt einer Förderanlage zugeordnet ist. Diese pauschale Definition der Materialflusssteuerung wird jedoch der tatsächlichen Aufgabe nicht mehr gerecht, wenn in einem Logistikzentrum eine gewachsene, heterogene Struktur an Förderanlagen existiert, die präzise koordiniert werden muss, um ein optimales Betriebsergebnis zu ermöglichen.

Die Materialflusssteuerung hat in der Welt der IT-Systeme von Logistikzentren eine zentrale Funktion – sie muss trotz einer Vielzahl verschiedener Anlagen und Ausbaustufen zu jedem Zeitpunkt den maximalen Durchsatz der Anlage gewährleisten. Dabei muss sie in ihrem Verhalten berechenbar und stabil sein und trotzdem jederzeit zur Laufzeit an neue Strategien, erweiterte Anlagen und neue Ideen angepasst werden können.

Lagerverwaltung - Aufgabenbereiche eines Warehouse-Managements-Systems inklunsive Materialflusssteuerung
Lagerverwaltung – Aufgabenbereiche eines Warehouse-Managements-Systems inklunsive Materialflusssteuerung

 

Die Materialflusssteuerung hat die primäre Aufgabe, Transportaufgaben und Transportaufträge der angeschlossenen Systeme perfekt zu koordinieren. Die verfügbaren Fördermittel müssen mit Fahraufträgen beauftragt und dabei möglichst ausgelastet werden – ohne dass die Anlage blockiert wird. Hierbei müssen zu jeder Zeit der Betriebszustand der Anlage und der Belegungszustand von Strecken, Punkten und Transportressourcen beachtet werden.
Insbesondere bei der Transportkoordination muss die Belastungssituation aller Förderbereiche gemeinsam berücksichtigt werden.
So ist beispielsweise die oft anzutreffende Konstellation eines Staplerverkehrsbereiches mit einer Palettenfördertechnik und einem automatischen Hochregallager gemeinsam zu steuern.

Mehr Informationen zum Materialfluss finden Sie in unseren Beiträgen.

Bildquellen: TUP