ECR ist heutzutage in der Digitalisierung hilfreich, um Planungen in der Supply Chain voranzutreiben.

ECR, Efficient Consumer Response, betrachtet die informelle Versorgungskette vom Hersteller bis zum Abverkauf unter dem Aspekt der Verbraucherbedürfnisse und des maximalen Kundennutzens. Damit die Betrachtung sowie die Auswertungen der gesammelten Erkenntnisse (Informationen) allen beteiligten Unternehmen von Nutzen sind, spricht man von einer ECR-Kooperation. Sie ist für alle an der Versorgungskette beteiligten Unternehmen verpflichtend – wenn im Verbund beschlossen.

So werden mit den schlüssigen Informationen bei der Produktion von Ware, beim Transport der Ware, beim Lagern der Ware und beim eigentlichen Management der Ware Aufwände und Kosten aufs nötigste reduziert. Berücksichtigt werden beispielsweise: Verkaufsprognosen, Trendeffekte, Saisoneffekte, Umsatzplanung und Marktaktivitäten. Sie werden vom Händler zum Hersteller transportiert, der diese Informationen analysiert und folglich die Produktion so steuert, dass Ressourcen im Vorfeld geschont werden. Außerdem werden solche Analysen auch verwendet, um beispielsweise den Bullwhip-Effekt/Peitscheneffekt zu vermeiden.

ECR als Informationsfluss

ECR beschreibt also den gesamten Informationsfluss von der Produktion ins Lager, bis hin zum Händler. In manchen Warenklassen (Textilindustrie) wird sogar schon der Kunde selbst mit in den Informationsfluss berücksichtigt. Im Gegensatz dazu steht die Avisierung von Ware. Dort wird die Information, kurz Avis, als Ankündigung einer Abholung oder Zustellung dem Empfänger (Distributionszentrum) im Vorfeld elektronisch zugestellt – alle anderen Beteiligten der Versorgungskette bleiben dabei außen vor.

Wichtig: Vorraussetzung für eine umfassende Umgestaltung des Logistiksystems im Rahmen des ECR sind die Nutzung eines integrierten Informations- und Kommunikationssystems, um einen papierlosen Datenaustausch mithilfe von EDI zu gewährleisten, sowie die freie Verfügbarkeit von Point-of-Sale-Daten. Dr. Kai Riemer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, ERCIS European Research Center for Information Systems, Lehrstuhl für WI und Interorganisationsysteme

Weitere Informationen zum Informationsfluss in der Lieferkette finden Sie unter “Welche Anforderungen ein APS-System erfüllen muss – Teil I“.

 

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