Die Ware-zum-Mann-Kommissionierung (auch: Ware-zur-Person-Kommissionierung) beschreibt eine Kommissionierart, bei der die Bereitstellung der Ware dynamisch und automatisiert erfolgt. Dabei werden Artikel direkt zum Kommissionierer mittels Fördertechnik geführt.
Der Mitarbeiter nimmt die Ware anschließend an seinem Kommissionierungsplatz entgegen und entnimmt die vom Lagerverwaltungssystem vorgegeben Menge. Nach der Entnahme werden die leeren oder mit Restmengen befüllten Behälter wieder mit demselben Fördermittel zeitnah zurück ins Lager transportiert.
Vorteile der Ware-zum-Mann-Kommissionierung
Vorteil dieses Verfahrens ist, dass der Kommissionierer durch die kürzeren Laufwege und geringere körperliche Betätigung (geringe Hub- oder Streckbewegung) entlastet wird. So wird eine vergleichsweise hohe Kommissionierleistung erreicht. Außerdem wird durch den Einsatz automatischer Entnahmehilfsmittel die Fehleranfälligkeit verringert.
- hohe Kommissionierleistung durch Wegfall von Wegzeiten
- hohes Artikelspektrum
- geringere Fehleranfälligkeit
- Behälter werden leicht und automatisch “entsorgt”
- ergonomischer Arbeitsplatz möglich
Nachteile der Ware-zum-Mann-Kommissionierung
Nachteil ist, dass durch erhöhte Wartezeiten oder mögliche Ausfälle der Förderanlagen sowohl Personalaufwendungen als auch Investitionskosten entstehen.
- höhere Investitionskosten für automatisierte Regal- und Entnahmesysteme
- weniger Flexibilität durch feste Anzahl von Kommissionierplätzen
- keine Flexibilität bei schwankenden Anforderungen (Bullwhip-Effekt)
- Bei Maschinenausfall drohen gravierende Kettenreaktion (Lagerstillstand)
Beispiele für Ware-zum-Mann-Systeme sind beispielsweise:
- Hochregallager mit automatischen Regalförderzeugen (RFZ)
- Umlaufregale, Paternosterregale, Turmregal, Automatisches-Kommissionierlager-System (AKS)
- Durchlaufregale mit automatischen RFZ
Grundlegende Informationen zu den Prozessabläufen in der Kommissionierung finden Sie unter Kommissionierung – Prozessschritte.
Bildquelle: twg-group Pressestelle
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