Spannende Einblicke bot der Besuch bei GLS-Dental in Kassel. Das von TUP modernisierte Lager in Nordhessen war in der Projektphase sowohl von den Gegebenheiten vor Ort als auch von den Projektanforderungen eine große Herausforderung. So war das Ergebnis auch von besonderem Interesse für die TUP-Redaktion, die die Einladung zu einer Werksführung mit Foto-Session gerne annahm.

Empfangen vor Ort von Herrn Pelz und Herrn Holtmann, beide langjährige Technik-Verantwortliche im Lager von GLS, wurde zum Einstieg in groben Zügen der Projektverlauf erläutert. Ebenfalls mit dabei war Wolfgang Gilbert, einer der technischen Projekt-Verantwortlichen von TUP im GLS-Projekt. „Von den räumlichen Dimensionen ist GLS mit 3800 Quadratmetern für unsere Verhältnisse eigentlich eher eine Anlage der kleineren Sorte“ erklärt Wolfgang Gilbert. „Allerdings werden auf dieser Fläche etwa 100.000 Artikel verwaltet – und das in acht verschiedenen Lagertypen, auf die wiederum über jeweils unterschiedliche Kommissionierverfahren zugegriffen wird. Letztlich haben wir eine Komplexität der Software, die annähernd an ein klassisches Zwei-Jahres-Projekt heranreicht.“

Software-Implementierung unter laufendem Rad

Herr Holtmann führte fort: „Hinzu kam die Anbindung diverser Fremdsysteme, wie beispielsweise der KHT-Kommissionier-Roboter oder die Pick-by-Light-Anlage. Beide laufen momentan als eigenständige Systeme im Hintergrund und übergeben die Bestandsdaten an die TUP-Software.“ Die Implementierung der seit 2003 peu à peu gewachsenen Systeme unterschiedlicher Hersteller erhöhte die Komplexität der Planung und Programmierung um ein Vielfaches. So war speziell das modulare Anbinden dieser Systeme und die Hersteller-übergreifende Koordination der Schnittstellenkommunikation ein arbeitsintensiver und steiniger Weg. Vom erfolgreichen Projektabschluss, inklusive dem gut funktionierenden Warehouse Managment System, konnte man sich dann beim anschließenden Rundgang, sowohl im Kleinteile-Lager (2.200 Quadratmeter) als auch im Großgebinde-Lager (1.600 Quadratmeter) überzeugen.

Lagerhalle bei GLS-Dental in Kassel

Das Besondere bei der Software-Implementierung war zweifelsohne die Bedingung “unter laufendem Rad”. So musste währenddessen der Betrieb weitergehen. So wird die Lieferbereitschaft von GLS-Dental auf 96 Prozent (Material) beziffert, auch bei Ersatzteilen ist man mit 94,8 Prozent sehr gut aufgestellt. Ein Lieferengpass wäre für das Unternehmen sowie für die Kunden fatal. Denn Letztere bestellen nicht ohne Grund bei GLS. In Kassel ist man auf den zentralen Einkauf und die Beschaffung von zahnärztlichen, zahntechnischen und medizinischen Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialen sowie Ersatzteilen spezialisiert. Zum erweiterten GLS-Leistungsprofil gehören unter anderem: Einkauf, Lagerhaltung, Nachschub, Auftragsabwicklung, Kommissionierung, Versand, Transportorganisation zum Endkunden, Techniker und Depot, Sortimentsgestaltung, Artikelstamm- und Preispflege sowie Reklamationsbearbeitung – sprich, der Kunde fühlt sich rund um wohl.

Im Folgenden haben wir noch den KHT-Kommissionier-Roboter samt Regal-Kommissionierung sowie den extravaganten Lagerplatz mit integriertem Paternosteraufzug veröffentlicht.