Die Umschlagshäufigkeit, auch Lagerumschlagshäufigkeit oder Umschlagskoeffizient genannt, drückt aus, wie oft ein durchschnittlicher Lagerbestand in einer bestimmten Periode (in der Regel ein Geschäftsjahr) vollständig entnommen und ersetzt wird. Als Kennzahl kann sie sowohl auf das gesamte Lager als auch auf Teile des Lagers bezogen werden, ebenso auf einzelne Produkte; dann spricht man allerdings von Warenrotation anstatt von Umschlagshäufigkeit.

Die Umschlagshäufigkeit gilt für die meisten Unternehmen als wichtigste Kennzahl im Bestandsmanagement, da sie sehr aussagekräftig im Bezug auf die Dauer der Kapitalbindung ist. Der Kehrwert zur Umschlagshäufigkeit ist daher die Lagerreichweite. Liegende Waren im Lager sind gebundenes Kapital (Stichwort Lagerbindung); der Lagerbestand wartet quasi darauf, entnommen, also verkauft oder weiterverarbeitet zu werden. Dies betrifft somit Fertigprodukte genauso wie Halbfertigprodukte, Rohstoffe, Betriebsstoffe und Hilfsstoffe.

Je höher die Umschlagshäufigkeit, desto rentabler wird gewirtschaftet, da bei gleichem (Jahres-)Umsatz das im Lagerbestand gebundene Kapital verringert wird. Im Lager gebundenes Kapital kann nicht anderweitig genutzt werden, dabei fallen sowohl Kosten für die Lagerhaltung selbst an, aber auch die Opportunitätskosten werden relevant

Definition der Warenrotation

Unter Warenrotation versteht man die Abverkaufsgeschwindigkeit von Warengütern. Je nach Branche wird diese pro Jahr, Monat, Woche oder Tag erhoben. Je höher der Abverkauf eines Produkts ist, desto höher ist die Warenrotation. Häufig wird in der Lagerlogistik auch anhand der Warenrotation eine ABC-Analyse durchgeführt, die in absteigenden Klassen definiert, ob ein Artikel einen hohen oder niedrigen Abverkauf hat. Für A-Artikel hat sich der Begriff Schnelldreher etabliert, für C-Artikel der Begriff Langsamdreher. Die Differenzierung erfolgt sowohl für das Gesamtsortiment eines Lagers, als auch für einzelne Warengruppen.

Berechnung der Umschlagshäufigkeit

Die Umschlagshäufigkeit wird berechnet, indem der Lagerbestand (Umsatz in Euro) einer bestimmten Periode durch den durchschnittlichen Lagerbestand (in Euro) dividiert wird.

Der durchschnittliche Lagerbestand wiederum wird wie folgt berechnet (Berechnungszeitraum 1 Jahr):

  • Als ungenauere Variante: Anfangsbestand + Endbestand dividiert durch 2
  • Als genauere Variante: Anfangsbestand wird mit zwölf Monatsbeständen eines Jahres addiert und dann durch 13 dividiert.

Warenrotation: Schnell- und Langsamdreher

Unter Warenrotation versteht man die Abverkaufsgeschwindigkeit von Warengütern. Je nach Branche wird diese pro Jahr, Monat, Woche oder Tag erhoben. Je höher der Abverkauf eines Produkts ist, desto höher ist die Warenrotation. Häufig wird in der Lagerlogistik auch anhand der Warenrotation eine ABC-Analyse durchgeführt, die in absteigenden Klassen definiert, ob ein Artikel einen hohen oder niedrigen Abverkauf hat. Für A-Artikel hat sich der Begriff Schnelldreher etabliert, für C-Artikel der Begriff Langsamdreher. Die Differenzierung erfolgt sowohl für das Gesamtsortiment eines Lagers als auch für einzelne Warengruppen.

Was sind Schnelldreher?

Schnelldreher (umgangssprachlich auch Renner) sind Waren, die wenig Zeit innerhalb eines Lagers verbringen und dieses schnell wieder verlassen. Hier werden in kurzer Zeit große Mengen umgeschlagen. Unter Schnelldreher fallen unter anderen Waren des täglichen Gebrauchs, die schnell und ohne große Investitionen gekauft werden. Sie werden in der Regel nicht lange eingelagert, daher blockieren sie kaum Lagerplatz und verursachen nur geringe Lagerkosten.

Was sind Langsamdreher?

Langsamdreher (umgangssprachlich auch Penner) sind Waren, die eine geringe Abverkaufsgeschwindigkeit haben. Sie befinden sich meist über einen längeren Zeitraum im Lager und blockieren Lagerplätze. Langsamdreher sind in der Regel Waren, für die es nur eine geringe oder sehr saisonale Nachfrage gibt. Oft ist aber auch ein falscher Preis oder unzureichende Produktplatzierung die Ursache für eine schlechte Abverkaufsgeschwindigkeit. Da Langsamdreher Lagerkapazitäten beanspruchen, verursachen sie Lagerkosten. Es sollte daher regelmäßig hinterfragt werden, ob diese Produkte weiter im Sortiment benötigt werden.

Nutzen der Kennzahl Umschlagshäufigkeit/Warenrotation

Die Umschlagshäufigkeit beziehungsweise Warenrotation wird zum Beispiel herangezogen:

  • Für die Einkaufsoptimierung und entsprechende Einkaufsstrategien
  • Für den Vergleich von Filialen, Artikeln sowie Artikelgruppen bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit
  • Für die Aufdeckung von Optimierungsbedarf im Bestellwesen als auch in der Sortimentszusammenstellung
  • Als Orientierungshilfe für die (Preis-)Kalkulation
  • Zur Lageroptimierung (bessere Erreichbarkeit von Schnelldrehern zur Kommissionierung)

Die Lagerumschlagshäufigkeit kann verbessert (also erhöht) werden, indem Bestellzyklen verkürzt und Langsamdreher ausgelistet werden; ebenso indem verstärkt auf Just-in-time-Belieferung umgestellt wird. Je nach Branche unterscheiden sich die entsprechenden Kennzahlen; wie wichtig sie sind, zeigt sich aber schon daran, dass sich eine andauernde Optimierung positiv auf das Rating eines Unternehmens auswirken kann.

Zusammenfassung

Die Umschlagshäufigkeit beziehungsweise Warenrotation ist vor allem in Handelsunternehmen und in Industrieunternehmen mit entsprechend hoher Vorratswirtschaft relevant. Die Kennzahl drückt aus, wie oft ein durchschnittlicher Lagerbestand eines Produkts, einer Produktgruppe oder eines gesamten Lagers in einem bestimmten Zeitraum vollständig entnommen und wieder ersetzt wird. Je niedriger die Lagerumschlagshäufigkeit ist, desto mehr Kapital wird gebunden und steht anderweitig nicht zur Verfügung.

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