Multi-Channel beschreibt die Möglichkeit, den Handel (B2B und B2C) auf mehreren Vertriebskanälen gleichzeitig anzubieten. Die Kanäle, die der jeweilige Anbieter zur Verfügung stellt, funktionieren nebeneinander, nicht aber miteinander: Der Einkaufsprozess kann nicht kanalübergreifend fortgeführt werden. Dazu gehören auch die vorangegangene Informationsbeschaffung (Produktrecherche) sowie die Kommunikation mit dem Unternehmen (Chat, E-Mail, Telefon).
Möchte der Kunde zum Beispiel die im Internet gekaufte Ware in einem stationären Geschäft zurückgeben, so ist dies nach übereinstimmender Quellenlage zur Multi-Channel-Definition nicht möglich.
Prof. Dr. Niklas Mahrdt, Rheinischen Fachhochschule in Köln
Multi-Channel ermöglicht es dem Kunden, aus unterschiedlichen Verkaufskanälen zu wählen und mittels stationären Handel, Onlineshop oder aus dem Katalog Ware zu kaufen beziehungsweise zu bestellen. Damit alle angebotenen Kanäle sich nicht gegenseitig in Konkurrenz stehen, versuchen Anbieter in der Regel ihre Angebote und Preise plattformübergreifend konsistent zu halten; was allerdings wegen unterschiedlichen Erfolgsszenerien (Sortimentsplanung) nicht der Realität entspricht – siehe dazu die Abbildungen.
Wichtig: Multi-Channel setzt mindestens zwei Vertriebskanäle voraus, von denen mindestens einer den Onlinehandel beziehungsweise E-Commerce abdeckt. Zudem laufen die darunterliegenden technischen Systeme separat und die kaufmännischen Transaktionen via Payment-Service-Provider werden ausschließlich kanalspezifisch abgewickelt. Eine Weiterentwicklung des Vertriebs über mehrere Kanäle sind Cross-Channel, Omni-Channel und der No-Line-Commerce.
Weitere Informationen zum Thema finden auch unter: Multi-Channel-Vertrieb: Chancen und Risiken und unter Distanzhandel.
Bilder Sortimentsplanung: cross-science.de
Teaser-Bild: Daniel Iversen / CC BY 2.0
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